Unsere diesjährige Studienreise führte uns nicht nur in die Stadt der Architektur und des Designs, sondern in die heimliche Hauptstadt der spanischen Schokoladen- und Dessertkünstler – nach Barcelona.

Tradition und Moderne prägen diese Stadt und ebenso die süße Szene: Neben alteingesessnen Konditoreien haben sich hier viele junge Spitzenkonditoren mit hochmodernen Konzepten etabliert.

Spitzenqualität, Experimentierfreudigkeit, individuelles Design von Produkt, Verpackung und Geschäft vereint jeder von ihnen auf ganz andere Art. Wie, das wollen wir sehen!

Mitten in der Altstadt betreibt Carles Mampel mit seinen Partnern ein winziges Ladengeschäft mit angeschlossener Tapas-Bar:
"Bubó" - so werden in Spanien kleine Leckereien genannt.

Wir probieren uns durch das umfangreiche Dessert-Sortiment:
geschmacklich hochinteressant (z.B. Rosen-Pistazien-Bayerisch-Crème mit Olivenöl) und optisch perfekt präsentiert.

Piruletas (Schoko-Lollies)

Weiter geht es zu einem Laden von Escriba auf der Rambla. Wir sind etwas enttäuscht, hier auf der Touristenmeile Barcelonas scheint das Massengeschäft zu dominieren (aber die Schokoladencroissants sind einfach lecker!).
Zum Glück entdecken wir später ein weiteres Geschäft, das uns mit peppigen Ideen entschädigt:

Wir besichtigen das Schokoladenlabor, in dem Oriols Pralinen und künstlerische Schokoladenspezialitäten hergestellt werden.

Confiserieleiter Jordi Sala demonstriert uns einige spezielle Arbeitstechniken und zeigt am Beispiel der "Monas" und einer weiteren Spezialität, einer stilisierten Weltkugel, wie rationell hier Schaustücke hergestellt werden.

Anschließend verkosten wir Petits fours und Pralinen, wieder ist dies eine Entdeckungsreise für die Sinne.
Die "Tubos" bergen eine besondere Überraschung:
in die 10cm langen Praliné-Stangen ist karbonisierter Zucker eingearbeitet, der für kleine Explosionen im Mund sorgt.

Ein Frühstück mit catalanischen Spezialitäten konnten wir in der traditionellen Pasteleria Mauri genießen. 
Inhaber Francesc Mauri i Oms begrüßte uns zusammen mit seinem deutschen Meister Klaus Gier, der dolmetschte und uns viel vom Arbeiten in einer spanischen Backstube erzählen konnte.
Neben Konditorei- und Confiserie-Produkten umfasst das Angebot von Mauri auch Frühstück, Mittag und Catering (für bis zu 1000 Personen).
Hergestellt wird alles in der Backstube im Keller des Hauses. Durch diese führte uns Herr Mauri: sie ist über Jahrzehnte mitgewachsen, jeder Winkel wird mittlerweile genutzt. Auch über die Maschinen konnten wir nur staunen: viele waren die ersten ihrer Art und tun auch heute noch dank guter Pflege ihre Dienste.
Doch nicht nur Maschinen und Einrichtung (Laden und Café-Dekoration stammen aus den 1920er Jahren!) werden hier gepflegt, auch die ca. 60 Mitarbeiter fühlen sich in der familiären Atmosphäre wohl und arbeiten teilweise schon seit Jahrzehnten für Mauri.
Wir sind beeindruckt bedanken uns für die herzliche Aufnahme!

Krönender Abschluss unserer Entdeckungsreise ist ein süßes Fünf-Gang-Menü im Dessertrestaurant Espai sucré.
Wir erleben noch einmal die ganze Bandbreite spanischer Experimentierfreudigkeit, staunen über ungeahnte Geschmackswelten, stoßen gelegentlich auch mal an die Grenze dessen, was wir als angenehm empfinden - ein unvergessliches Erlebnis!

Menü:
Geeiste Suppe von grünem Apfel und Verveine mit einem pikanten Joghurtsorbet
„Blumenbuquet“ aus Himbeere, Hibiskus, Rose, Tomate, Vanille und Rotwein
Brotpudding mit Bacon- und Ananaseis
Olivenölbisquit mit weißem Pfirsich, schwarzer Olive und „San Simón“-Käsecrème
Halbgefrorenes Pilzeis auf Trüffelgelee mit Haselnuss- und Kakaostreuseln