Leben wie
Gott in Frankreich !?!
Nach langer Winterpause führte uns das
erste Treffen 2002 nach Paris. Herr Alf Dobbertin, Paris-Kenner und
Fachjournalist vom "Backjournal", hatte diese Reise
organisiert und begleitete uns als Reiseführer. Am ersten Tag stand ein
Besuch der "Europain" auf unserem Programm, am zweiten die
Besichtigung renommierter Hotels. Zwischendurch blieb genug Zeit, um auf
eigene Faust das touristische und das kulinarische Paris zu erkunden,
wofür uns Herr Dobbertin auch einige Tipps gab.
Besuch der "Europain
- Eurotraiteur - Intersuc - Interglaces"
Nach einem typisch französischen
Frühstück mit Baguette, Toast, Butter und Konfitüre - Fahrt mit
unserem Bus zum Messegelände. Clubmitglieder mit Französischkenntnissen
werden dort zu "Messe-Guides" für alle anderen, so dass wir
in kleineren Gruppen losziehen können.
- Gemeinschaftsmesse der Bäcker,
Konditoren und Glaciers und daher sehr vielseitig. Insgesamt
sehenswert.
- Mehrere Wettbewerbe finden statt:
Weltmeisterschaft der Bäcker (Deutschland ist nicht vertreten!),
nationale Meisterschaften der Glaciers, Krokantmeisterschaften
- Zahlreiche Schulen sind mit lebenden
Werkstätten präsent
- Interessanteste Neuheit:
Schokoladenhohlkugeln mit Firmenlogo oder Mustern (Fa. PCB; www.pcb-creation.fr)
Besichtigung der
Grand Hotels "Lutetia" und "Prince de Galles"
Durch
das Hotel Lutetia führt uns Chef-Patissier Thierry Bridron:
- Das Hotel: 1910 im Art-Deco-Stil
gebaut
gehört zur Concorde-Gruppe; Eigentümer: Taittinger
238 Zimmer, 50 Suiten
- Restaurants:
- Gourmet-Restaurant "Paris" (1 Michelin-Stern) mit 40
Plätzen;
Innenarchitektur von Sonia Ryckiel im Stil eines Schiffes
- 2 Bars; Speisenangebot: Fingerfood
- Brasserie mit 200 Plätzen; typisch französische Küche und
Meeresfrüchte
- Bankettkapazität bis 1000 Personen
- Patisserie:
- 16 Mitarbeiter
- Vom Frühstück bis zum Dessert: alles selbstgemacht
- Desserts größtenteils á la minute - daher längere Wartezeiten
Das Hotel Prince de Galles ist ebenso luxuriös, aber etwas kleiner (169 Zimmer) und
wird uns von
Küchenchef Pierre-Dominiqe Cécillon gezeigt:
- Herr Cécillon ist seit 21 Jahren im
Hause tätig, übt noch verschiedene internationale
Beratertätigkeiten aus, ist Präsident der "Toques
blanches"
- 17 Mitarbeiter in der Küche, darunter
3 Patissiers und 3 Auszubildende
- außer Brot/ Brötchen (Teiglinge)
wird in der Patisserie alles selbstgemacht
- rationelle Produktion durch
Vakuumieren und Einfrieren
- bis zu 300 Pax/ Tag
- Roomservice bis 50 Pax/ Tag !
- Bankett: 2 Räume für 100-150
Personen; bei Bedarf externes Personal
- kein Catering (ist in Paris allgemein
nicht üblich!)
- 35h-Woche für das Personal - daher
Einschränkung des Service (Restaurant schließt um 22.30 Uhr;
danach nur noch Room-Service)
Wir schauen noch in die Empfangshalle des
nahegelegenen Hotel Georg V und sind beeindruckt vom Glanz des
Hauses. Allein schon der Blumenschmuck ist überwältigend! Da
überraschen uns die Preise nicht: 700€ für eine Nacht, 13€ für
ein Stück Kuchen ...
Streifzüge durch
Paris
Neben den touristischen Highlights der Stadt
"erlaufen" wir in kleineren Gruppen alle aus Konditoren-Sicht
interessanten Confiserien, Konditoreien und Cafés. Oder jedenfalls fast
alle ...
- Paul (rue de Seine)
Moderne Bäckerei-Kette mit Café in nostalgischem Flair.
Wir frühstücken in gemütlicher Atmosphäre. "Le Parisien",
"Le Continental" oder "Le Complet"?
- Pierre Hermes
Zwei seiner Läden werden gerade renoviert. Nur im Schaufenster, das
an ein Juweliergeschäft erinnert, sehen wir einige der
"süßen Kostbarkeiten". (71, rue Bonaparte und rue
de Vaugirard)
Den dritten Laden findet eine Gruppe in einer Seitenstrasse des
Champs Élysées dann doch noch geöffnet.
- La Maison du Chocolat (19, rue de Sévres)
Confiserie - Schokoladenduft liegt in der Luft, es gibt Kostproben -
und niemand verlässt ohne eine mehr oder weniger gefüllte
schokoladenbraune Tasche den Laden ...
Auffällig: dunkle Kuvertüre dominiert, es gibt nur wenig Milch-
und keine weiße Schokolade.
- Toraya (rue Royale)
Japanische Konditorei
- Ludurret (rue Royale)
- Fauchon (Place de la Madeleine)
DAS Feinkostparadies
- Hédiard (21, Place de la Madeleine)
noch ein Feinkostparadies
- Hévin (rue St.Honoré)
Hier gibt es die besten Trüffel! 110€ das Kilo!
- Dalloyau (101, faubourg Saint-Honoré)
Confiserie/ Konditorei mit modernem Café. Wir genießen den
Nachmittag mit Kaffee, Champagner und Desserts. Tarte apricots,
Mille feuille oder Opera - unser Favorit: "Volcano", ein
kegelförmiges Dessert mit leichter Vanillecreme, Himbeeren und
Pfirsichen. Außerdem Macaróns in den verschiedensten Farben und Geschmacksrichtungen
... Hmmm ...
- Chez Francis (Place de'lAlma)
Hier lassen wir den Abend nach dem Messebesuch ausklingen
(Einladung von Heimbs!). Krönender Abschluss: Crème brûlée
- Chartier (Montmartre)
Insidertipp (leider keine Reservierung für die ganze Gruppe
möglich). Einfache französische Küche und
Hofbräuhaus-Atmosphäre, immer voll ...Preiswert und gut!
- Dame tatin (am Centre
Pompidou)
Bistro. Bei sommerlichen Temperaturen sitzen wir draußen am Brunnen
und probieren uns durch die Karte (viele kleine Portionen).
- Hotel Lutetia (45, boulevard Raspail)
- Hotel Prince de Galles
(12, rue Quentin Bauchard)
- Hotel Georg V (Avenue
Georg V)
Zu guter Letzt möchten wir uns nochmals
bei Herrn Dobbertin für die nicht immer leichte Organisation unserer
Reise ganz herzlich bedanken!
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